Die aktuellen Unsicherheiten aus dem derzeit noch ungewissen Ausgang der Koalitionsfindung im Bund werfen ihre Schatten bis nach Senden. Dringend benötigte Förderzusagen für die erforderliche Sanierung der Steverhalle oder auch der Sendener Anteil an den seit längerem diskutierten „Wanka-Milliarden“ zur Verbesserung von Schul- und Bildungsinfrastruktur wie auch erforderliche Korrekturen an der EEG-Umlage hängen davon ab, dass baldmöglichst eine handlungsfähige Bundesregierung ihre Tätigkeit aufnimmt. Entsprechende Ungewissheiten reichen bis in den Sendener Gemeindehaushalt für das Jahr 2018. Im Vorfeld der Verabschiedung dieses ca. 45,5 Mio. Euro umfassenden Ein- und Ausgabenrahmens trafen sich am Samstag die Mitglieder der CDU Ratsfraktion mit leitenden Vertretern der Gemeindeverwaltung im Landgasthof Schimmelbaum in Ottmarsbocholt zur jährlichen Haushaltsklausurtagung.
Bürgermeister Sebastian Täger wies erneut darauf hin, dass Senden keine reiche oder steuerstarke, vielmehr eine sparsame Gemeinde sei, die anstehende Inves-titionen traditionell durch rechtzeitige Vorausplanung und Ansparen maßvoll aus den laufenden Haushalten sowie erzielbaren Fördermitteln bestreite. Vor dem Hintergrund der aktuell im Rahmen des integrierten städtebaulichen Entwick-lungskonzepts (ISEK) sich bietenden Förderkulisse will die Gemeinde Senden im laufenden Jahr in einer bisher nicht gekannten Größenordnung von über 18 Mio. € in ihre Infrastruktur investieren. Die Fraktionsvertreter sind sich der Chancen be-wusst, mehr als eine Generation nach der letzten Gestaltung des Ortskerns die-sen nun für die Zukunft herrichten zu können. Gleichzeitig sehen sie sich mit der Verwaltung darin einig, entstehende Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten und diese rechtzeitig mit den betroffenen Anwohnern und Geschäftsleuten sowie auf die verwaltungsinternen Bearbeitungskapazitäten abzustimmen. Ein kritisches Augenmerk wird in den kommenden Jahren zudem auf der Aufrechter-haltung der Liquidität der Gemeinde liegen. Kämmerer Walter Hauschopp veran-schaulichte die Notwendigkeit einer ausreichenden Liquiditätsreserve für die or-dentliche Abwicklung der laufenden Geschäfte der Verwaltung. Die CDU betont, dass ein für die nachfolgenden Planjahren perspektivisch eingeplanter Liquidi-tätskredit von 2 Mio. € soweit eben möglich vermieden werden soll. Fraktions-vorsitzender Sascha Weppelmann erläuterte den Grundsatz der Sendener CDU, Schulden zu vermeiden und gleichzeitig „das Geld in den Taschen der Bürger zu belassen“, sprich auf Steuererhöhungen zu verzichten. Dies werde eine konse-quente Ausgabenkritik erfordern. Auch aktuell beabsichtigte Maßnahmen seien erneut auf Sinnhaftigkeit und Umfang zu hinterfragen. Konkrete Reduzierungsan-sätze wurden diskutiert und zur Weiterverfolgung angenommen. Vor diesem Hin-tergrund sprach sich die CDU-Fraktion einvernehmlich für eine Zustimmung zum diesjährigen Haushaltsentwurf aus. Die ehrenamtlichen Kommunalpolitiker wis-sen sich mit Bürgermeister Täger und Kämmerer Hauschopp einig in einem wachsamen Umgang mit den Haushaltsrisiken, die aufgrund steigender Baukos-ten und ausgelasteter Kapazitäten entstehen.