75 Jahre Ortsverband Senden – 75 Jahre Kontinuität und Verlässlichkeit!
Ein würdiger Rahmen, gut aufgelegte Ehrenredner, ein passendes Ambiente – das Rezept, nach dem Gaby Vogdt und ihr Team die Feier anlässlich den 75-jährigen Bestehens des Sendener Ortsverbandes vorbereitet haben, ging auf.
Endlich, nachdem die Feier coronabedingt lange verschoben werden musste, kamen langjährige Wegbegleiter, verdiente Mitglieder und hochkarätige Gäste Anfang November im Hofcafe Grothues-Potthoff zusammen, um anzustoßen auf das Erreichte, aber vor allem auch, um Kraft zu sammeln für die großen Aufgaben global und vor Ort. Und so standen die bewegenden Themen dieser Tage ebenso im Fokus wie der Rückblick auf die vergangenen 75 Jahre. Anschaulich hatte ein Team des Ortsverbandes diese auf einer großen Schautafel als Zeitstrahl dargestellt: Die Personen, die die Geschicke des Ortsverbandes jeweils geleitet haben, wurden so im Kontext des Zeitgeschehens und der Entwicklung Sendens auch den jüngeren Gästen vorgestellt, denn „Parteiarbeit lebt von der guten Mischung aller Altersgruppen“, wie Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr betonte und dem Ortsverband im gleichen Zuge wünschte, „auch weiterhin immer wieder neue Kräfte gewinnen zu können.“
Pfarrer Dr. Oliver Rothe lud die Gäste zu einem Tagesgebet ein und unterstrich in seinem Grußwort die Verantwortung politischer Parteien, Werte zu pflegen und zu transportieren. „Werte sind keine abstrakten Ideen. Sie müssen fest im Herzen der Menschen verwurzelt sein. Sie haben erkannt, wie wichtig diese Werte sind, haben sie in die Sprache dieser Zeit übersetzt“, führte er aus und leitete nahtlos zu Gaby Vogdt über. Die Vorsitzende des Ortsverbandes bedauerte, dass das Wort „konservativ“ vielfach eine negative Konnotation habe. „Dabei heißt es doch nichts als das Bewahren dieser Werte“. Sie forderte den Mut, auch die innere Struktur der Partei vor Ort immer wieder zu überprüfen, junge Menschen in die Gremienarbeit einzubeziehen und das Engagement in der Partei familienfreundlich zu gestalten. „Lassen Sie uns wachsam und umsichtig gemeinsam die Zukunft Sendens gestalten!“
Günter Mondwurf griff das Thema Werte anhand des kurz vor der Feier bekannt gewordenen Entfernens des Friedenskreuzes anlässlich des G7-Außenministertreffens in Münster auf und zitierte den Historiker Golo Mann: „Wer die Vergangenheit nicht kennt, wird die Zukunft nicht in den Griff bekommen.“ Mondwurf betrachte die mittlerweile 76 Jahre CDU in Senden als eine Zeit, „die geprägt ist von Verlässlichkeit, Stabilität, Kontinuität und Verantwortung.“
Mit Gerd Gebauer hatte Gaby Vogdt einen Laudator gewinnen können, der sich über Jahrzehnte an verschiedenen Stellen für die CDU eingesetzt hat, sei es als Vorsitzender der Jungen Union, als Vorstandsmitglied des Ortsverbandes oder als Ratsmitglied über 31 Jahre. Gebauer, der zuhause ein unerschöpfliches Archiv aus 75 Jahren CDU in Senden pflegt, blies zum Parforceritt durch die Höhepunkte der vergangenen Jahrzehnte und würdigte die prägenden Köpfe der jeweiligen Zeit umfassend. Heitere Episoden oder einschneidende politische Entscheidungen verwob er zu einem umfassenden Mosaik der Geschichte des Ortsverbandes. Gebauer, der sich mittlerweile aus der politischen Landschaft zurückgezogen hat, bekam für seinen umfassenden und aufwändig recherchierten Rückblick langen Applaus.
Bürgermeister Sebastian Täger berichtete im Anschluss von den großen Aufgaben, vor denen Senden stehe. Die Flüchtlingssituation, den Bedarf an Kitaplätzen, die Weiterentwicklung der Schulen, die Schaffung neuen Wohnraums, all das treibe ihn und die Verwaltung um. Als positiv hob er die Zuwächse bei der Gewerbesteuer hervor: „Wir kommen langsam aus dem Fahrwasser der steuerschwachen Kommunen heraus, die Wirtschaftsförderung funktioniert.“
Marc Henrichmann MdB gab nicht nur Einblicke in seinen politischen Alltag in Berlin, sondern lobte den Sendener Ortsverein in seiner Funktion als Kreisvorsitzender auch als „sehr aktiven Hotspot im Kreisverband“. Ähnlich wie seine Vorredner schwor auch Dietmar Panske als Landtagsabgeordneter seine Parteifreunde aufs Durchhalten ein: „Wir werden dramatisch veränderte Zeiten erleben. Auch, wenn ich hoffe, dass es anders kommt.“