Thesenpapier der FU-Senden zum Thema Flüchtlinge und Integration

Die Frauenunion der CDU-Senden verfolgt mit großem Interesse die weltweite Politik und zieht daraus sich ergebende Konsequenzen auch für unsere Gemeinde. Wir haben in den vergangenen Monaten in vielen Bereichen mit Unterstützung von Geschäfts- und Privatleuten den Flüchtlingen durch Zuwendung von Zeit und kleinen Spenden helfen können. Dabei liegt unser Schwerpunkt ver­ständ­licher­weise im Bereich Familie, Frauen und Kinder. Wir unterstützen alle, die aus Kriegs­gebieten zu uns kommen und ihre Heimat verlassen müssen. Allerdings sind wir auch davon überzeugt, dass Integration nur gelingen kann, wenn wir fördern und fordern. Dazu haben wir ein Thesenpapier erstellt, das ein kleiner Leitfaden sein soll, damit Integration aus unserer Sicht gelingen kann.
Die FU-Senden möchte ihren Beitrag leisten, da diese Thematik eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist.
  1. Die Menschenrechte müssen geachtet werden, damit kulturelle Gewohnheiten die Rechte von Frauen nicht verletzen. Diese sind im Grundgesetz, im Menschenrechtsabkommen und Frauenrechtskonventionen festgeschrieben und seit Jahren dort verankert.

  2. Frauen, insbesondere Mütter, haben eine Schlüsselposition inne, wenn Integration gelingen soll:
         - bei der Erziehung ihrer Kinder
         - als Ansprechpartnerinnen in Kindertagesstätten und Schulen
         - als Sprachvermittlerinnen für ihre Kinder.

  3. Das Erlernen der Sprache muss allen Frauen ermöglicht und die erlangte sprachliche Kompetenz intensiv gefördert werden.

  4. Migrantinnen müssen über unser Gesundheitswesen rundum in Kenntnis gesetzt werden.

  5. Interkulturelle Kompetenzen müssen in vielen Bereichen erworben werden sowohl von Einheimischen als auch von Migranten. Das betrifft alle Lebensbereiche.

  6. Im deutschen Bildungssystem muss die Bildung und Ausbildung von allen Mädchen besondere Beachtung erfahren. In ihrer künftigen Rolle als Frau oder Mutter werden ihnen wesentliche Aufgaben in der Ausrichtung unserer Arbeits- und Familienwelt zufallen. Mädchen sind zu stärken, damit sie faire Ausbildungschancen haben. Auch Jungen sollten gefördert werden, damit sie eine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben, um so sozialen Spannungen entgegenzuwirken. Chancengleichheit ist die Voraussetzung für Integration.

  7. Der interreligiöse Dialog ist unverzichtbar. Grundlage sind die gegenseitige Achtung und Toleranz. Wir müssen unsere christlichen Werte kennen, um sie angemessen zu vermitteln und weiterzugeben. Andere Religionen in ihren prägenden Grundzügen zu kennen und sich offensiv damit auseinander zu setzen ist unverzichtbar für ein friedliches Zusammenleben.

  8. Die Gleichberechtigung der Frauen ist unantastbar. Über Jahrzehnte haben Frauen sich Rechte, Respekt und Anerkennung in allen Bereichen erkämpft. Niemand wird diesen Status quo außer Kraft setzen oder erschüttern. Es ist in keinem Fall hinzunehmen, dass Frauen und Mädchen sich auf Änderungen einstellen sollen und damit Rückschritte akzeptieren. Wir wollen das in der Frauenpolitik Erreichte leben und in einigen Bereichen noch weiter ausbauen und gesetzlich verankern.
Wer in der deutschen Gesellschaft lebt, hat das uneingeschränkt anzuerkennen und zu akzeptieren. Wir erwarten Achtung, Respekt und Toleranz im Umgang miteinander auch von allen Asylbewerbern und Migranten.
Was uns zusammenhält oder zusammenführt sind: Menschenwürde, Gleichberechtigung, Demokratie, Bildung, Rechtsstaatlichkeit, Freiheit, Verantwortung, Respekt, Freundschaft, Offenheit, Gemeinschaft, Vertrauen, Aufrichtigkeit, Achtsamkeit, Gewaltlosigkeit, Hoffnung.
Das alles ist die Basis für ein würdevolles, friedliches Leben in unserem Land. Diese Werte halten wir hoch. Sie sind nicht verhandelbar.

Unsere Bundeskanzlerin hat es so formuliert:
„Unsere Werte, unsere Traditionen, unser Rechtsverständnis, unsere Sprache, unsere Gesetze, unsere Regeln – sie tragen unsere Gesellschaft, und sie sind Grundvoraussetzung für ein gutes, ein von gegenseitigem Respekt geprägtes Zusammenleben aller in unserem Land. Das gilt für jeden, der hier leben will.“