Jeden Tag werden in Deutschland ältere Menschen Opfer von Kriminellen, die z.B. mit dem Enkeltrick oder anderen Methoden arbeiten und erschreckend hohe Summen kassieren. Die Senioren Union des CDU-Gemeindeverbands Senden wollte hier zu Aufklärung beitragen. Vorsitzender Günter Wierling konnte dazu im Journal Kriminalhaupkommissarin Ulrike Twiehoff von der Kreispolizei Coesfeld begrüßen.
Es war erschreckend zu hören, wo überall Gefahren lauern und mit welcher Professionalität die Tätergruppen ihre Opfer finden und leider auch immer wieder Erfolg haben. „Allein in wenigen Tagen im Oktober gab es 21 Fälle in Coesfeld, die der Polizei gemeldet wurden“, so die Referentin. Eine der Maschen ist es, dass sich die Täter am Telefon als Polizeibeamte ausgeben, auf eine Einbrecherbande hinweisen und den/die Angerufene/n bitten, einem Boten Geld- und Wertgegenstände auszuhändigen, damit sie „in Sicherheit gebracht werden“. Mit diesem Trick wurden 2017 allein in NRW in 8.020 Fällen 6,67 Mio. Euro erbeutet. Oft werde mit der Nummer 110 angerufen. „Das tut die Polizei nie“, so Ulrike Twiehoff. Auch die Frage nach Geld und Wertsachen sei das Indiz für eine Gaunerei, weil das die Polizei nie tut. „Nicht darauf einlassen“, war der Rat der Fachfrau.
Beim „Enkeltrick“ beginne es meist mit dem „Ratespiel“. „Oma/Opa rate mal wer hier spricht“. Oft nennen die Angerufenen dann den Namen eines Enkels und machen es den Ganoven leicht, ihr mieses Spiel fortzusetzen, nämlich um Geld z.B. einen Auto- oder Hauskauf zu bitten, um nur zwei von vielen Beispielen zu nennen. In 8,4% der Fälle war diese Masche 2017 in NRW leider erfolgreich und verursachte einen Schaden von über 3 Mio. Euro bei 3.147 Straftaten dieser Art. „ Ein echter Enkel wird doch nie am Telefon um so hohe Summen bitten, sondern die Großeltern aufsuchen und um finanzielle Hilfe bitten“. Ein weiteres Feld der Abzocke meist älterer Menschen ist das Versprechen von Geld- oder Autogewinnen, für die „Gebühren oder sonstige Kosten“ fällig werden. Bei vielen Betrugsfällen gehe es einfach auch darum, an die Kontendaten der Angerufenen zu kommen. Bei allen Auffälligkeiten riet Ulrike Twiehoff „Gespräch beenden und sich mit der Polizei in Verbindung setzen“. Die Täter agieren nahezu immer aus dem Ausland und seien kaum zu fassen. Zahlreiche Rückfragen zeigten, wie sehr dieses Thema dieBesucher interessierte, die für die vielen Hinweise zur Prävention dankbar waren.