
Wie kann sich die Kommunalpolitik stärker auf die Integrationsaufgabe fokus-sieren? Wie steigert man die Motivation der Bürgerschaft zum so wichtigen Kontakt mit Zugewanderten? Lassen sich Parallelgesellschaften vermeiden? Muss der Stellenschlüssel für Sozialarbeit durch Integrationshelfer aufgestockt werden? Eine Chance zur Anstellung für bereits gut integrierte Geflüchtete?
Es ergeben sich viele Fragen aus der Arbeit der Sendener Flüchtlingshilfe, über die sich Vertreter der CDU-Fraktion in einem Treffen mit Dr. Hans Meckling und Lothar Kern informierten. Die ehrenamtlichen Lokalpolitiker hatten die Ge-sprächsinitiative der Flüchtlingshilfe Senden gern aufgegriffen, sich aus erster Hand über das vorbildliche Engagement berichten zu lassen und über Möglich-keiten der Unterstützung zu diskutieren. Beide wiesen eindringlich darauf hin, "dass nach den Erfahrungen der Flüchtlingshilfe bereits jetzt erhebliche Risiken für die Entwicklung von Parallelgesellschaften bestehen, wenn wir nicht stärker als bisher die Integration Zugewanderter mit persönlichen Kontakten unterstüt-zen, dabei aber auch gleichzeitig von ihnen eine aktive Kooperation fordern.“ Vor allem in der Förderung der motivierten und (sprach-)lernwilligen Personen aus dem Kreis der Geflüchteten bestünden die besten Chancen auf Vorbild- und Multiplikatoreffekte für die Integration möglichst vieler Menschen mit entspre-chender Bleibeperspektive. Gleichzeitig wurde aber auch deutlich, das Fördern immer mit Fordern einhergeht – nach Akzeptanz gegenüber unserer rechtsstaat-lichen und freiheitlichen Gesellschaftsordnung, wie auch nach Toleranz zwi-schen den unterschiedlichen Gruppen aus den verschiedensten Kulturkreisen. Verstärkt sollen in der nächsten Zeit Gespräche mit Unternehmern über die Be-schäftigung von Geflüchteten geführt werden, aushilfsweise, zur Ausbildung oder auch regulär, so wie es für beide Seiten sinnvoll und bereichernd sein kann. Die CDU-Kommunalpolitiker wollen ihre Kontakte zu politischen Vertre-tern im Kreis, beim Land und auch beim Bund nutzen, um die in bewunderns-werten täglichem Engagement zusammengetragenen Punkte für Handlungsbe-darf und Verbesserungspotenzial bestmöglich in die verschiedenen Ebenen ein-bringen zu können. Auch ehrenamtliche Unterstützung aus der Bevölkerung und den Sportvereinen zum Praktizieren der deutschen Sprache, Erwerb von nützli-chen Fähigkeiten, Freizeitgestaltung und kulturellem Austausch sind nicht nur nach wie vor willkommen, sondern wären auch dringend notwendig. "Wir haben in der Gemeinde eine tolle Vielzahl von ehrenamtlich Engagierten und Initiati-ven. Wir sollten überlegen, wie wir diese Strukkturen auch im Hinblick auf die Integration von Menschen, die sich hier integrieren wollen, noch besser nut-zen." – So der Tenor des Gedankenaustauschs, der fortgesetzt werden soll.