Von der Schiefertafel zum digitalen Unterricht

Otto Kamphues stellte 150 Jahre Schulentwicklung vor

„Das war hoch spannend, das war ein Volltreffer“, so der Vorsitzende der CDU Senioren Union Günter Wierling, der bei der Jahresauftaktveranstaltung im Journal Otto Kamphues für seinen Vortrag über das Sendener Schulwesen dankte. „Von der guten alten Volksschule zum Schulpark Senden“ hatte Kamphues seine Power-Point-Präsentation überschrieben, die selbst für alte Sendener unter den Besuchern manches Neue enthielt, zumindest aber alte Erinnerungen wach rief.
1870, so der Referent, musste auch in Senden für den Besuch der Schule noch Schul- und Holzgeld bezahlt werden, letzteres für den „warmen Ofen im Winter“. Und das, obwohl zu dieser Zeit die Lehrer einfach nur schreiben und lesen, manchmal auch noch rechnen konnten. Der Ortspfarrer war damals auch der Ortsschulinspektor. In Senden gab es zu damaliger Zeit verschiedene Schulen, auch in den Bauernschaften und nicht selten gab es Klassen mit 80 Schülern und mehr. Der Schulweg über z. T. schlechte Wege betrug mitunter mehr als vier Kilometer für eine Strecke und musste bei Wind und Wetter gegangen werden.

Von den Lehrern damals wurde erwartet, dass sie gleichsam sonntags auch Organist im Gottesdienst waren. In der Zeit von 1870 bis 1918 entwickelte sich die Schülerzahl von 357 auf 485. 1918 waren die damals 485 Kinder noch auf 7 Klassen verteilt.

Interessant auch die Schulstandorte in der Gemeinde, über die Otto Kamphues interessantes Bildmaterial aufbereitet hatte.

Textproben aus der Kaiserzeit zeigten, in welch starkem Maße der Schulunterricht auch der Glorifizierung „seiner Majestät“ diente. Ähnliches berichtete Otto Kamphues dann auch über die Lehrpläne im Dritten Reich.

Eine große Herausforderung für die Schulen war dann nach Kriegsende der Zustrom von Heimatvertriebenen und Flüchtlingen. 1949 mussten 437 Kinder in 8 Klassen unterrichtet werden. Dafür gab es 4 Räume.

Ein ähnlich großes Problem stellten die Aussiedler und Asylbewerber dar. Hier kam für die Schulen das Sprachproblem hinzu. Als eine große Erfolgsgeschichte konnte der Referent den Bau moderner Schulen im Schulpark Senden darstellen, einschließlich der Vollendung des Gymnasiums 1996. In die Schulen und deren Ausstattung hat die Gemeinde in den letzten Jahrzehnten bewusst viele Millionen investiert.
Damit, so Kamphues, ist Senden für die Zukunft gut aufgestellt. War vor 150 Jahren die Schiefertafel dominierend, so hat heute die Digitalisierung Einzug bei den Schülern und in den Schulen gehalten.